- Architekt: SUPERGELB ARCHITEKTEN
- Leistungen: LP1 - LP7
Die polymorphe Capricornbrücke im Düsseldorfer Medienhafen verbindet zwei Gebäude der Firmenzentrale Uniper: das Capricornhaus von GATERMANN+SCHOSSIG und das FLOAT von Renzo Piano Building Workshop.
Als Stahl- und Glaskonstruktion setzt sich die Brücke formal als eigenständiges Element von den zwei sehr unterschiedlichen Gebäuden ab. Die komplexe Form der Brücke wird aus den differierenden Gebäudeachsen sowie Eintrittsmöglichkeiten in die Bauten, hergeleitet. Die Tragstruktur der 37 m langen, geknickten Brücke besteht aus Stahlrohren, auf denen die trapez- und dreiecksförmigen, zum Teil sehr spitz zulaufenden Glaselemente direkt aufliegen. In diesem allseitig umschlossenen facettierten „Tube“ führt ein Metallsteg in 4m Höhe über die Holzstraße.
Die minimalistische, an die Architektur angepasste Beleuchtung zeichnet die Form des Weges nach und lässt ihn in den Abendstunden fast schwebend erscheinen. Durch den Verlauf der Bedruckung mit zu- und abnehmenden Punkten auf den Glaselementen wird jegliches Raumgefühl zwischen Wand, Decke und Boden aufgehoben. Von außen betrachtet erscheint die Brücke durch die polygonale Ausführung wie ein geschliffener „Diamant“, der, sobald es draußen dunkel wird, von innen nach außen als ein Körper leuchtet.
Für die Umsetzung wurde die dem Steg folgende lineare Bodenaufbauleuchte in den Schnittkanten auf Gehrung gebracht, um die Wegeführung lückenlos nachzuzeichnen.
Durch eine farbliche Abstimmung zwischen Leuchte und der Metallstruktur der Brücke fügen sich die einzelnen Elemente zu einem Ganzen zusammen.
Unsere Vision war es, den Tunneleffekt, der durch die schrägen Gläser im Inneren der Brücke entsteht, durch Licht zu betonen/verstärken. Der endgültigen Lösung sind eine Vielzahl von Testaufbauten mit bedrucktem Glas und Beleuchtungstests vorangegangen, sowohl bei uns im Büro als auch währende der Bauphase vor Ort. Nur so war sicherzustellen, dass die Komplexität hinter dem ganzen schlussendlich minimalistisch und simpel wirkt, den Tunneleffekt verstärkt und ein stimmiges Gesamtbild in den Abend- und Nachtstunden entsteht.
- Fotos: HGEsch